Kangchenjunga Trekking im Herbst 2015 Nord- und Süd-Base Camp | Reisebericht
Hallo Herr Schubert, liebes berghorizonte Team,
Es ist schon eine Weile her seit unserer Rückkehr vom Kangchenjunga Trek. Trotzdem sind die eindrücklichen Erlebnisse aus Nepal noch sehr präsent.
Unser um eine Woche verkürztes Kangchendzönga Trekking-Reiseprogramm erwies sich als recht sportlich. Bleiben doch für das eigentliche Kanchenjunga Trek zum Nord- und Südcamp nur 14 Tage. Es war sehr anstrengend, denn es gab keine Ruhepausen, die Unterkünfte/Lodges waren grösstenteils sehr, sehr einfach, und das Essen glänzte auch nicht durch Abwechslung. Auch für die Träger waren die langen Tagesetappen, bedingt durch die Verkürzung des Programmes, eine Herausforderung. Aber wir sind alle wohlbehalten zurückgekehrt. In Erinnerung bleiben die eindrückliche Landschaft, unsere gute Crew und Begegnungen mit in einer anderen Welt lebenden Menschen.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Ihnen für die gute Nepal Kangchenjunga Trekking Organisation und dass sie sich zusammen mit ihren Partnern in Nepal so spontan auf unsere Wünsche eingestellt haben.
Reiseplan zum Kanchenjunga:
Tag 1 (27.9.15) Am frühen Morgen Ankunft in Kathmandu. Transfer ins Hotel Yak und Yeti. Besprechung des Treks mit Kumar von Thamersku Trekking. Am Nachmittag Spaziergang durchs Thamel und anschliessendem Nachtessen dort.
Tag 2 (28.9.15) Am Morgen Flug von Kathmandu nach Badhrapur. Dort treffen wir unseren Führer Sitaram. Mit dem Jeep fahren wir während 5 Stunden durch subtropische Landschaft auf einer sehr kurvenreichen Strasse nach Phidim. Übernachtung im Hotel Aji Ma. Das Essen war gut, Unterkunft OK.
Tag 3 (29.9.15) Am Morgen fahren wir 3 Stunden auf wiederum sehr kurvenreicher Strasse an vielen Reisfeldern und Teeplantagen vorbei nach Tablejung (1820 m). Rundgang und Mittagessen in Tablejung. Verspätetes Eintreffen unserer 2 Träger. Am Nachmittag steiler Abstieg vorbei an Asahangpati nach Mitlung (921 m). Reine Gehzeit 2 h, 980 m ↓ Schöne subtropische Landschaft mit vielen Reis- und Hirsefeldern. Mussten oft auf unsere Träger warten. Unser Führer Sitaram hatte Angst, sie würden wegen des sehr straffen, anstrengendem Programms umdrehen. Unterkunft in Mitlung Sagarmhata Lodge: sehr einfach aber OK.
Tag 4 (30.9.15) Mitlung-Sinwa-Tawa-Chirwa-Taplethok (1380 m). Reine Gehzeit 7 h, 1042m ↑, 629 m ↓. Lunch ( noodles soup) in Tawa. Viel auf und ab, schlechte Wegqualität, viele hohe Tritte, sehr heiss, schweisstreibend, sehr anstrengend, vorbei an vielen Kardamon-, Reis- und Hirsefeldern. Sehr üppige Vegetation mit sehr vielen, lauten Grillen. Unterkunft sehr einfach, OK.
Tag 5 (1.10.15) Taplethok-Tamewa-Hellok-Amjilosa (2308m). Reine Gehzeit 6 ¾ h, 1454m ↑, 477 m ↓.Die Wegqualität des ersten Drittels war sehr gut (Schulweg), nachher eher schwierig, teilweise glitschig, dem Fluss (Gunsa Khola) entlang auf der Ostseite eher schlecht. Die Unterkunft in Amjilosa war sehr mässig (Bretterverschlag) und nachts bellende Hunde.
Tag 6 (2.10.15) Amjilosa-Gyabla-Phale (3140m). Reine Gehzeit 7 h, 1400 m ↑, 400 m ↓. Einer unserer Träger hat im Bambuswald auf ca. 3 m Distanz einen grossen Schwarzbären gesichtet. Auch wir konnten den starken, strengen Geruch bemerken. Eher ungemütlich. Wir sind darauf zu fünft und lärmend durch den Wald weiter gezogen. Der Weg war wieder mit viel auf und ab, hohen Tritten, teilweise schwierig. Die Unterkunft war einfach aber gut. Schöne Wohnküche, gutes Essen, Buttertee. Phale letzter Ort ganzjährig bewohnt.
Tag 7 (3.10.15) Phale-Ghunsa (3595 m) Reine Gehzeit 1.5 h, 172 m ↑, 99 m ↓. Am Morgen Besichtigung zweier buddhistischer Klöster. Schöner einfacher Weg durch Rhododendron- und Lärchenwald nach Ghunsa. Ein schöner Ort, im Winter nicht bewohnt, mit sehr guter Unterkunft (Kanchanjunga Guesthouse), warmer Dusche, geheiztem Essraum, gutes Essen. Die Leute gehen in den 2 kältesten Wintermonaten nach Phale. Am Nachmittag Wäsche gewaschen.
Tag 8 (4.10.15) Ghunsa-Khambochen (4050 m) Reine Gehzeit 4.5 h, 799 m ↑, 150 m ↓. Schöner Weg durch lichten Lärchenwald, Rhododendren- und Wachholdersträucher. Erreichen der Waldgrenze und tolle Aussicht auf erste hohen Berge (Phole 6645 m, Jannu 7711 m). Einfache Unterkunft in Steinhaus, deutlich kühler. Ausser einem Schweizer Ehepaar, die alleine ohne Führer und Träger etwa gleich schnell unterwegs waren und die wir immer wieder getroffen haben, haben wir bis jetzt immer noch keine anderen Trekker gesehen. Einsame, verlassene Gegend.
Tag 9 (5.10.15) Khambochen-Lonak (4780 m) Reine Gehzeit 4 h, 652 m ↑, 20 m ↓.Schöner Weg bei wunderschönem Wetter und tolle Sicht auf hohe Berge. In der Sonne warm, im Schatten und nach Sonnenuntergang sofort kalt. Erstmals treffen wir auf eine andere 6 köpfige Trekkergruppe. Sehr, sehr einfache Unterkunft. Kein geheizter Essraum, windiger Bretterverschlag mit breiten Spalten, kein WC, sehr kalt. Viele Blauschafe in der Nähe der Hütte gesehen.
Tag 10 (6.10.15) Lonak-nördliches Base Camp (5143 m)-Lonak-Khambochen (4050 m) Reine Gehzeit 8 h, 577 m ↑, 1187 m ↓.Weg zum Kangchenjunga Base Camp war gut, steinig, wie immer auf und ab, gute Sicht auf mit Geröll überzogenem Kangchenjunga Gletscher. Base Camp, wunderschöne Lage mit toller Sicht auf den Kanchenjunga (8586 m). Um einer zweiten Nacht in der ungemütlichen, kalten Unterkunft auf Lonak zu entgehen, am gleichen Tag langer, direkter Abstieg nach Khambochen.
Tag 11 (7.10.15) Khambochen-Ghunsa (3595 m) Reine Gehzeit 3 ¾ h, 148 m ↑, 749 m ↓.Sehr schöner Abstieg zurück in den Lärchenwald. Gleiche schöne Unterkunft „Kanchenjunga Guesthouse“ wie beim Aufstieg. Leider war das Duschwasser dieses Mal nicht wirklich warm.
Tag 12 (8.10.15) Ghunsa-Selele (4290m) Reine Gehzeit 4.5 h, 868 m ↑, 102 m ↓.Sehr steiler Aufstieg durch Rhododendron Wald. Anschliessend dem Hang entlang bis zu einem Pass. Weg steinig, eher mühsam zu gehen (wie gehabt). Unterkunft sehr einfach aber überraschend gut. Kein WC. „Zimmer“ sehr klein, aber recht gut gegen den Wind abgedichtet.
Tag 13 (9.10.15) Selele Selele La (4290 m)-Simon La (4440 m)-Mirgin La (448m)-Tseram-Tortong (2995 m). Reine Gehzeit 7 ¾h, 666 m ↑, 1791 m ↓. Von Selele über die 3 Pässe hoch. Tolle Fernsicht bis zum Makalu (8463 m). Steiler Abstieg nach Tseram. Um die Tagesetappen zurück nach Suketar zu verkürzen, haben wir auf den Besuch des südlichen Base Camp Oktang am nächsten Tag verzichtet. (Die Träger waren auch sehr dankbar für den Entscheid). Zusätzlich wurde ein Wetterumschlag angekündigt. Tatsachlich waren am nächsten Tag die Berge verschneit und in den Wolken. Wir hätten vom Base Camp aus keine Aussicht gehabt. Wir sind also von Tseram noch durch Rhododendren nach Tortong abgestiegen. Insgesamt ein anstrengender Tag. Die Träger sind erst nach dem Eindunklen in Tortong angekommen. Wir hatten uns schon etwas Sorgen gemacht. Die Unterkunft war sehr einfach und sehr laut, weil
viele Träger einer 10-köpfigen Campergruppe dort nächtigten. Es war die erste grössere Trekkergruppe, die wir trafen.
Tag 14 (10.10.15) Tortung-Yamphudin (2080m) Reine Gehzeit 6 ½ h, 881 m ↑, 1693 m ↓. Sehr steiler Anstieg nach Lasiya Bhanjyang (3310m), Abstieg nach Chittre (2962 m). Dort lausige Nudelsuppe in einem Teehause als Lunch. Sehr, sehr steiler 900 m Abstieg durch Bambuswald und nach der Flussüberquerung leichter Gegenanstieg nach Yamphudin. Sehr einfache Unterkunft. Gewitter in der Nacht.
Tag 15 (11.10.15) Yamphudin-Phumphe Danda (1858 m) Reine Gehzeit 5 h, 800 m ↑, 973 m ↓. Angenehmer Weg, auf und ab wie immer. Wieder Häuser. Lunch (Reis) in Mamankhe. Kardamon und Hirse hat uns wieder. Sehr einfache Unterkunft aber gemütlich.
Tag 16 (12.10.15) Phumphe Danda-Simbu (1645 m) Reine Gehzeit 7 h, 867 m ↑, 1172 m ↓.Weites Tal, sehr fruchtbar, viel Reis und Hirse. Angenehmer Weg aber wie immer viel auf und ab. Die Träger wollten zum Nachtessen Huhn und haben unterwegs bei einer Bäuerin ein Huhn gekauft. Das Fangen war nicht ganz einfach. Dies haben sie dann mitgetragen. Am Schluss steiler Abstieg, Flussüberquerung und steiler Anstieg nach Simbu. Unterkunft einfach aber OK, gemütliche, freundliche Leute. Nach dem Rupfen blieb nicht viel vom Huhn übrig, und selbst für den Brustteil brauchte es gute Kaumuskeln.
Tag 17(13.10.15) Simbu-Suketar (2420 m) Zu Fuss 1 h aufwärts bis zu einer neuen Strasse. Unsere Träger wollten den Bus nehmen. Also haben wir beschlossen, die neue Buslinie mit einem 4×4 aus zu probieren. Eher abenteuerlich. Besser zu Fuss, da zwischen vielen Leuten eingepfercht und wegen der schlechten Strasse nur im 1. Gang. Der Jeep musste unterwegs zwei mal geflickt werden. Wir waren nicht schneller als zu Fuss. Suketar ist ein tristes Dorf. Der neue Flughafen war seit einem Tag wieder in Betrieb. Wir hatten ein gemütliches Schlussessen mit unserer Crew. Sie haben sich trotz sehr strenger Tour tapfer gehalten, waren sehr freundlich und hilfsbereit. Mit der Zeit konnten wir, trotz Sprachschwierigkeiten mit den Trägern, viel zusammen lachen.
Tag 18 (14.10.15) Tagwache um 2.30 Uhr. Um 3.00 Uhr Abfahrt mit Jeep zur 8 stündigen Fahrt nach Badhrapur durch gebirgiges Nepal, Kurve um Kurve, auf und ab, von Schlagloch zu Schlagloch. An Schlafen im Auto war nicht zu denken. Frühstück in Illam. Badhrapur wieder tropisch heiss. Am Nachmittag Rückflug nach Kathmandu. Abendessen mit Kumar von Thamserku Trekking.
Tag 19 (15.10.15) Freier Tag in Kathmandu
Tag 20 (16.10.15) Am frühen Morgen Abflug nach Zürich.
Vielen Dank an alle Beteiligten!
Christine G. und Hansjörg K. aus der Schweiz
Zu unseren Nepal Trekking Reisen
Info zum Namen des Bergs und der schreibweise: Kangchendzönga, Kangchenjunga, Kantsch oder Kanchenjunga ist gleichermßen die richtige Bezeichnung.
*Der Name Kangchendzönga stammt aus dem Tibetischen und besteht aus den vier Wörtern (in der Umschrift nach Wylie) gangs „Schnee“, chen „groß“, mdzod „Schatzkammer“ und lnga „fünf“, was mit „Die fünf Schatzkammern des großen Schnees“ übersetzt werden kann. Damit könnten entweder die fünf höchsten Gipfel oder, nach G. O. Dyhrenfurth, die fünf Hauptgletscher des Berges gemeint sein.[1]
*Quelle: Wikipedia, Link zur Seite