Reisebericht & Feedback der Arktisreise vom Sommer 2015 unserer Stammkundin:
Liebe berghorizonte Team,
Die Arktis Reise nach Franz Josef Land war unglaublich schön. Ich hätte glatt noch die Anschlusstour mitmachen wollen, aber erstes war sie ausgebucht und dann doch zu teuer für mich.
Dass diese Expedition (und das war sie in gewisser Weise wirklich) letztendlich ein Erfolg geworden ist, ist der Crew des Schiffes und dem Expeditionsteam zu verdanken und natürlich allen voran dem Kapitän, der es geschafft hat das Schiff und damit auch uns ans Ziel zu bringen.
Der Reihe nach:
Beim Zusammentreffen in Longyerbyen stellte sich heraus, dass die Reiseroute geändert worden wurde.
Also, wir erfuhren-
– dass wegen der Eisverhälnisse nördlich von Spitzbergen kein Durchkommen sei und wir zunächst nach Süden fahren würden und dann nach Osten um irgendwie durch das Eis nach Franz Josef Land zu gelangen,
– so nach und nach, dass es überhaupt die erste Reise von Spitzbergen nach Franz Josef Land sei, eine Premiere sozusagen. Die bisherigen Reisen wurden von Murmansk aus durchgeführt bzw. es gab die allerdings seltene Möglichkeit von Bord eines Eisbrechers auf dem Weg zum Nordpol einen kurzen Zwischenstopp mit dem Helikopter zu machen
– da es das erste Mal war, machte auch der Präsident der Poseidon Reederei die Reise mit. Die Vorbereitungen haben wohl ca 2 Jahre gedauert. Offenbar hatte auch niemand daran gedacht oder damit gerechnet, dass auf Franz Josef Land nur russische Rancher berechtigt sind eine Waffe zu tragen. D.h. die Waffen des Expeditonsteams mussten in Longyearbyen verbleiben, weil sie auch nicht an Bord (eingeschlossen) bleiben durften. Das bedeutete, dass selbst, wenn die Passage nördlich von Spitzbergen möglich gewesen wäre, die geplanten Anlandungen auf norwegischen Gebiet nicht hätten stattfinden können, weil keine Waffen an Bord waren und wir am Ende der Reise erst einen Abstecher nach Longyaerbyen gemacht haben, um die Waffen zu holen.
Ich war nicht die Einzige, für die das alles neu war, den anderen Mitreisenden ging es genauso.
Wegen der schwierigen Eisverhältnisse dauerte es dann bis zum 6. Juli bis wir nach Alexandra Land gelangten, wo von der dortigen Militärbasis russische Grenzbeamte an Bord kamen um die Einreiseformalitäten zu erledigen, was Stunden dauerte. Jeder einzelne Passagier, die Crew, alle musste für die Ein- und Ausreise ein Formular ausfüllen, dann gab es eine Gesichtskontrolle, das Bild des Visums und das im Pass wurde genauestens mit dem/r Passinhaber/in verglichen. Weil wir aber alle so geduldig gewartet haben, durften wir gege Abend dann für kurze Zeit an Land, obwohl hinter der Landzunge ja die Militärstation liegt es sich also um milit. Sperrgebiet handelt. Bei der Ausreise kamen sie wieder an Bord, es ging dann aber etwas schneller.
Die drei Seetage und auch die weiteren Tage waren nie langweilig, das Wetter war gut, Temperaturen zwischen 2 und 8 Grad, die Sonne schien, ab und zu gab es kurz Nebel, der Seegang machte zumindest mir nichts aus und wir haben am zweiten Tag, Tausende von Robben auf dem Eis gesehen, die ersten Eisbären, Buckelwale und den seltenen Grönlandwal und in der Ferne eine Walrossmutter mit ihrem Jungen, Eissturmvögel usw.. Die Brücke war bis auf ganz wenige Zeiten immer offen, wurde eine Tier gesichtet, erfolgte sofort eine Durchsage, das Schiff drehte bei und versuchte näher heanzukommen. So wurde uns z.B. am dritten Tag eine „Ein Eisbärenshow“ geboten. Fast eine Stunde lang konnten wir ganz aus der Nähe ein Eisbärenmännchen beobachten.
Franz Josef Land (das, was ich davon gesehen habe) ist unwirklich schön und offenbar noch einmal ganz anders als z.B. die Westküste Spitzbergens.
Die Mitglieder des Expedionsteams (Geografen, Biologen, Historiker, Geologen usw.) kamen aus vielen Ländern und waren immer ansprechbar. Ihre Vorträge waren äußerst infomativ und lehrreich.
Das Schiff ist sehr gepflegt, das Essen war sehr gut und reichhaltig, es herrschte eine fast familiäre Atmosphäre an Bord. Alle zeigten sich jederzeit flexibel, es wurden Vorträge unterbrochen, das Essen verschoben u.v.a.m., wenn es was Besonderes zu sehen gab. Deshalb störte es auch nicht weiter, jedenfalls mich nicht, wenn das abends verteilte Programm für den nächsten Tag am nächsten Morgen schon überholt war oder kurzfristig geändert worden ist.
Ich schicke Ihnen mal eine Karte der geplanten Route mit und dann drei Seiten der tatsächlich gefahrenen. Sie sehen dann deutlicher den Unterschied. Wie ich im Internet gesehen habe, werden auch für 2016 Reisen angeboten mt der „nördlichen Route“. Es wäre meiner Meinung nach besser, zumindest einen Hinweis aufzunehmen, dass Anlandungen auf dem Weg nach Franz Josef Land aus den von mir oben geschilderten Gründen (Waffen) gar nicht möglich sind.
Nun habe ich so viel geschrieben, ich hoffe, es ist nicht langweilig für Sie. Sie merken aber, ich bin immer noch total begeistert und hoffe, es ergibt sich noch einmal die Möglichkeit für mich, dort hin zu fahren.
Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gern bei mir.
Mit vielen Grüßen aus dem inzwischen auch sommerlich warmen Norden
Bärbel B.
Zu unseren Arktisreise: www.berghorizonte.com
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