Reisebericht & Erlebnisse in Ladakh – Nordindien / Kleintibet
Mönche in Ladakh
Einmal im Jahr treffen sich die Mönche aller Klöster die einem großen Hauptkloster angehören im Zelt Camp in Trinith. Für ein paar Tage war ich Gast im Zelt Camp und dieser Zeitraum viel zufällig mit diesem Ereignis zusammen. Circa 20 Mönche lasen den ganzen Tag gemeinsam Schriften auf Tibetisch und Sanskrit. Ich wurde herzlich dazu eingeladen dem geschehen zu folgen. Hin und wieder hat man versucht mit ein paar Brocken English mehr über mich zu erfahren. Auch ich habe die Möglichkeit genutzt um mich weiter über das Geschehen zu informieren. Am Ende des Tages bedankten sich die Organisatoren beim Gastgeber und machten sich wieder auf den Weg zu ihren jeweiligen Klöstern. Der Mönch der mich dazu eingeladen hat der Veranstaltung beizuwohnen klopfte mir zum Abschied auf die Schulter und sagte auf Deutsch: „Einen guten Tag!“. Dieser Tag war ein wunderschöne einmalige Erfahrung.
Die abgebildete ältere Dame wanderte in aller Seelenruhe durch die Klosteranlage. Als Sie auf eine Gruppe Touristen stieß versuchte sie diese bei ihrer Mediation zu stören. Sie machte dabei Geräusche und Bewegungen als würde Sie dabei eine Katze verscheuchen wollen. Dabei lächelte sie die ganze Zeit über. Bevor ich das Kloster verließ hat mein Guide gefragt ob ich ein Bild von ihr machen kann (siehe Bild 2).
In Thiksay hat Berghorizonte mir ermöglicht das erste Mal an einer morgendlichen Gebetszeremonie teilzunehmen. Emotional sehr bewegt verließ ich nach ca. 1 Stunde den Gebetraum und schaute mich weiter um. Ein ältere Herr versuchte mehrfach vergebens einen kleinen Mönch vor die Linse zu bekommen. Der kleine Mann drehte sich aber immer wieder Weg und würdigte den Mann keines Blickes. Ich setze mich einfach allein auf den Boden und blickte in das unendlich wirkende Tal. Der kleine Mönch stand plötzlich neben mir. Hoch interessiert wollte er mit meiner Kamera Bilder von mir machen und selbst auch fotografiert werden. Der Kleine begriff schnell wie die Technik funktioniert und blätterte voller Neugier mit dem Touchscreen durch meine Fotoerinnerungen der letzten Tage. Auch dieser Moment bleibt bis heute tief in meiner Erinnerung an wunderschöne Momente in Ladakh.
Ich erinnere mich gerne an ein sehr altes und kleines Kloster. Dort saß ein älterer Mönch und murmelte seine Gebete. Dazu gesellte sich eine älter Dame die wie in Trance ihre Gebetsmühle und –kettenglieder gleichzeitig drehte. Das schöne war wieder einmal die Möglichkeit als einziger Tourist die Atmosphäre auf mich wirken zu lassen ohne störende Gespräche oder das Klacken der Fotoapparate anderer Touristen.
Auch in Tingmogang hatte ich erneut die Möglichkeit allein im Kloster unterwegs sein zu dürfen. Mein Guide und ich trafen auf den 84 Jahre alten Mönch des Klosters. Er erzählte von der bewegenden Flucht aus Tibet und seiner Ankunft in Ladakh, wo das indische Militär ihn und seine Begleiter freundlich aufnahm. Wieder eine Geschichte die der Guide von Berghorizonte für mich in Erfahrung brachte und die das Leben der Menschen in Ladakh langsam zu einen ganzen Bild zusammenfügte.
Auch dieser Mann (Ende 70) erzählte seine Geschichte. Er lebte als kleiner Junge in der Altstadt Lamayuru die heute wie eine Geisterstadt wirkt. Er erzählte vom Alltag und den Menschen die diese Stadt bewohnten. Mit den Eindrücken konnte man nachvollziehen wie sich Ladakh über die Jahre verändert hat. Auf der Rückreise nach Leh kurz vor meiner Abreise gab mir mein Guide die einzigartige Möglichkeit Teil eines traditonellen Fests zur Geburt eines Kindes zu werden. Das ganze Dorf sowie die Verwanten und Bekannten traffen sich in ihrer tranditionellen Kleidung. Ich war wieder der einzige Europär im Geschehen und habe mir die Bräuche genau angesehen und mir alles erklären lassen. Die tranditionellen Tänze, Musik und vorllem die Geschenke sowie Speis und Trank die ich nur aus den Büchern kannte konnte ich nun vor mir sehen und auch probieren. Dies war das Ende meiner überaus schönen Ladakreise und gleichzeitig der Höhepunkte.
Vielen Dank Berghorizonte für diese wunderschönen und einmaligen Begegnungen in Ladakh die ihr mir ermöglicht habt. Sie waren so autentisch, wie man sich es bei solch einer Reise immer erhofft.
Liebe Grüße
Christian Z.