20.10.2014: Situation von den Unwettern in der Annapurna-Region:
Es ist nun bekannt, dass seit letztem Dienstag mindestens 32 Menschen in den Fängen des Schneesturms, der in Höhen von über 5.000 Metern ausbrach, gestorben sind.
Unter den Opfern sind Kanadier, Israelis, Polen, Inder, Japaner und nepalesische Staatsangehörige. Viele Wanderer sind immer noch nicht aufgefunden und befinden sich noch in der Region, die ca. 90 km nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu liegt.
Rettungsbemühungen mit Hubschraubern und Soldaten sind noch im Gange. Laut nepalesischem Armeesprecher Niranjan Shrestha hat das Militär bisher die Strecke des Thorong-Pass geräumt und konnte 40 Wanderer, die noch zu Fuß gehen konnten, sowie 6 andere, die nicht mehr in der Lage waren selbst zu gehen, retten.
Es gab eine plötzliche Änderung der Wetterlage, die am 13. / 14. Oktober starke Regenfälle in den unteren Regionen und starken Schneefall und Wind weiter oben in den Bergen verursacht hat. Die Situation hat sich dann am 14. noch weiter verstärkt.
Seit dem 15. Oktober hat sich die Wetterlage so weit beruhigt, dass Rettungsmaßnahmen kontinuierlich von Statten gehen können. Die nepalesische Armee/ Polizei, sowie private Institutionen fliegen immerfort mit Einsatzhelikoptern das Gebiet ab.
Wanderer auf dem Annapurna-Rundweg greifen auf eine Reihe von Gästehäusern/Lodges zurück, die nicht selten fast einen ganzen Tagesmarsch voneinander entfernt liegen. Einige Trekker haben eigene Zelte und Kochutensilien bei sich, und sehr wenige sind in Lawinenkunde oder Suchtechniken ausgebildet und sehr schlecht ausgerüstet. Mohan Krishna Sapkota, Sekretär des Tourismusministeriums, sagt der „Vorfall hat uns eine Lektion erteilt“. Zukünftig würden Schutzhütten gebaut werden, um ähnliche Vorfälle zu verhindern. Die Regierung werde außerdem Pläne entwickeln, die Zahl der Individualreisenden, die ohne ausgebildete Guides unterwegs sind, zu beschränken.
Auf die Kritik an den offiziellen Behördenministerien und ihrem scheinbaren Scheitern im Informationsaustausch zwischen ihnen und den Wanderern sagt er weiter: „Wir werden zukünftig die Namen der Reisenden strenger buchführen und sie bitten, alle Vorbereitungen und Informationen über das Wetter und die Region zu treffen und Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten“.
Live Update: TAAN gibt Live Updates auf http://taan.org.np/live/
Einschränkungen: Im Anschluss an den Vorfall hat die Trekking Agents Association of Nepal (TAAN), den Aufstieg für Wanderer auf Bereiche oberhalb des Oberen Mananggebietes verboten. Weder vom Rundweg aus noch über andere Wege ist eine höhere Begehung aktuell gestattet. Mitarbeiter des Annapurna Conservation Area Projekts (ACAP), welche die Trekking-Aktivitäten in der Region regeln, haben die Ausgabe von Zutrittsgenehmigungen für Trekker aktuell eingestellt.
berghorizonte Agentur Thamserku: Wir sind sehr erleichtert mitteilen zu können, dass es alle unsere Kunden über den Thorong Pass geschafft haben und es keine Verletzten oder Verluste gab. Alle unsere Kunden sind sicher. In der Region Dhaulagiri mussten zwei Kunden und das Team gerettet werden. Sie erlitten keine größeren Verletzungen und sind nun auf dem Weg zurück in ihr Heimatland.
berghorizonte Statement Christian Schubert:
Die vergangene Katastrophe in Nepal hätte verhindert werden können!
Bereits eine Woche vor den starken Schneefällen in den Bergen Nepals, war die Wetterlage und der Wetterbericht eindeutig (siehe Bilder unten), der Zyklon im Golf von Bengalen wird als Tiefdruckgebiet in Richtung Himalaya ziehen und in Folge dessen kommt es zu starken Niederschlägen. Ich persönlich hatte meine Vorhersagen bereits 5 Tage vorher nach Bhutan und 3 Tage vorher nach Nepal geschickt!
Im Nachgang, durch Aufklärung unserer Partner, wird deutlich, teilweise wie unwissend, unprofessionell und blauäugig die meisten Opfer in Ihr Unglück gelaufen sind, die renommierten Agenturen in Nepal, darunter auch unsere Partner Agentur Thamserku Trekking (Thamserku die größte Agentur in Nepal!) waren über dies Lage in Kenntnis gesetzt worden und alle unsere Gruppen und Gruppen anderer Veranstalter konnten gewarnt werden.
Keiner unserer Gäste kam zu Schaden!
Gerade in der Annapurna Region sind viele Touristen unterwegs die teilweise ohne Führer oder mit schlecht ausgebildeten Guides gehen und im Tal am Startpunkt des Treks einfach nur einen Porter zum Tragen des Rucksacks anheuern und zum Teil ohne jegliche Kenntnisse über Routen, Gefahren, Wetter und der Höhenkrankheit – sogar mit wenig bis keiner alpinen Erfahrung sich auf eine Tour um die Annapurna bis auf 5400m begeben.
Diese zum Teil unerfahrenen, extrem schlecht ausgerüsteten Backpacker, die alleine losziehen, da sie die Mehrkosten für eine professionell, geführte Tour mit ausgebildeten Guides über einen renommierten Veranstalter scheuen, sind meines Erachtens unwissend in die Katastrophe gelaufen…
Diese vielen Schicksale die an diesem Unglück hängen, hätten verhindert werden können!
Um so mehr wird wieder deutlich wie wichtig es ist mit erfahrenen und gut ausgebildeten Guides unterwegs zu sein und dies ist auch der Grund, dass berghorizonte seit Jahren auf diese Qualität setzt und keine Low Budget oder Nepalreisen zu Dumpingpreise verschleudert. Wir bilden unsere Guides mit alpinen Trainings, erste Hilfe Kursen, Verhaltensregeln aus und bieten einen hochwertigen Support an.
Dazu sollte die Regierung neue Regeln aufstellen, z.B. dass Lodgebesitzer im Vorfeld einer solchen Wettervorhersage informiert werden, um Trekker zu warnen, um ggfls. höhere Pässe zu schließen bis das Wetter sich beruhigt hat.
Wir aktualisieren die Meldungen, sobald wir mehr Informationen über den Vorfall bekommen.
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